Sonderausstellung
8. November 2025 – 22. Februar 2026
Fotografien von Joachim Kutschke
Jägerhütchen, Schönbär und Taubenschwänze –
Die faszinierenden Kleider der Nachtfalter
Während Schmetterlinge allgemein als Symbole für Schönheit und Leichtigkeit wahrgenommen werden, verbleiben Nachtfalter in der öffentlichen Wahrnehmung häufig im Schatten ihrer tagsüber aktiven Verwandten. Dabei zeichnen sich beide Gruppen durch eine beeindruckende Vielfalt aus. Allein Flügel der Falter zeigen eine erstaunliche Bandbreite an Mustern, die von filigranen Linien und komplexen geometrischen Formen bis hin zu leuchtenden Farbverläufen reichen.
Diese Muster erfüllen nicht nur funktionale Zwecke, etwa Tarnung oder Warnung, sondern spiegeln auch eine hohe evolutionäre Raffinesse wider. Aufgrund der schillernden oder gedeckten Farben sowie die filigranen Strukturen der Flügel von einer nahezu künstlerischen Schönheit werden die Betrachter in Staunen versetzt, wenn sie genau hinschauen. Die Vielfalt der „Kleider“ dieser Tiere verdeutlicht die Anpassungsfähigkeit und kreative Kraft der Natur und stellt somit eine bedeutende Inspirationsquelle für Kunst und Design dar.
Obwohl der ästhetische Aspekt ihrer „Kleider“ im Mittelpunkt steht, darf ihre Rolle in der Biodiversität nicht außer Acht gelassen werden. Schmetterlinge sind wichtige Bestäuber, dienen als Nahrungsquelle für zahlreiche andere Tierarten und tragen zur Stabilität ihrer Ökosysteme bei. Insekten, insbesondere Falter, gelten daher als unverzichtbare Indikatoren für die Gesundheit unserer Umwelt.
Die Ausstellung soll zeigen, wie Kunst und Wissenschaft sich verbinden lassen und dass die ästhetische Faszination dieser Tiere weit über ihre funktionalen Aspekte hinaus geht. Dabei folgt die Präsentation auch den Prinzipien Alfred Brehms, die es u. a. zum Ziel hatte, Tierbeschreibungen sowohl wissenschaftlich präzise, sprachlich anschaulich als auch künstlerisch ansprechend zu gestalten.
Der Künstler und Hobby-Entomologe Joachim Kutschke, mit über 20 Jahren fotografischer Erfahrung, dokumentiert diese faszinierenden Lebewesen. Seine Arbeiten entstehen sowohl in ihrer natürlichen Umgebung als auch in einem eigens dafür eingerichteten Fotostudio im heimischen Umfeld. Die Tiere werden nach der Aufnahme wieder freigelassen. Seine fotografische Dokumentation wird in einer Datenbank erfasst, die er auch der wissenschaftlichen Forschung, beispielsweise an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, zur Verfügung stellt. Durch seine langjährige Arbeit konnte Kutschke bereits zwei bislang unbekannte Arten wiederentdecken, was die Bedeutung seiner fotografischen Arbeit unterstreicht.
Werke von Joachim Kutschke waren aktuell auch in der Alten Suptur im Stadtmuseum Stadtroda zu sehen unter dem Titel: "Nachtschwärmer und andere flatterhafte Wesen in Stadtroda". Die Ausstellung lief bis zum 21. August 2025.
Die Vernissage wird am Freitag, dem 7.11.2025 um 17 Uhr stattfinden.
Das Kunstprojekt "Wie schön ihr angezogen seid - eine Verneigung vor unseren tierischen Gefährten. Ein Gastspiel des Ensembles MoMu aus Heidelberg, mit Klavier, Gesang, Lesung und Rezitation" begleitet am 15.11.2025 die Ausstellung.